Bei der 3. Etappe des Liechtensteiner Panoramawegs handelt es sich um eine interessante und abwechslungsreiche alpine Wanderung, die Steg (bzw. beim Berggasthof Sücka) beginnt und bei der Pfälzerhütte endet.
In diesem Abschnitt der Route 66 werden gleich mehrere Gipfel erklommen. Im Anschluss geht’s durch blühende Wiesen und Almen zunächst bergab, um dann über das Naaftal zur Pfälzerhütte aufzusteigen.
Wir haben uns bei der 3. Etappe für eine Variation des Liechtensteiner Panoramaweg entschieden, die dem Hauptkamm folgt, der sich zwischen dem Valünatal und dem Rheintal erhebt.
Obwohl es unterwegs keine technischen Schwierigkeiten gibt, handelt es sich definitiv um eine anspruchsvolle Wanderung, bei der insgesamt ein Höhenunterschied von 1500 m zu bewältigen ist.
Bei Schlechtwetter empfehlen wir die Route via Alpelti (Via Alpina) oder die Talroute entlang des Valünerbachs.
Für diese Etappe benötigst du ohne Pausen 6:50 Stunden. Mit Pausen und Murmeltier-Beobachtungs-Stopps waren wir insgesamt ca. 8 Stunden unterwegs.
Weitere Etappen:
- Liechtensteiner Panoramaweg Etappe 1
- Liechtensteiner Panoramaweg Etappe 2
- Liechtensteiner Panoramaweg Etappe 3
- Liechtensteiner Panoramaweg Etappe 4
- Ausgangspunkt: Steg Tunnel Bushaltestelle | Google Maps
- Endpunkt: Pfälzerhütte
- Distanz: 14,1 km Punkt-zu-Punkt (Streckenwanderung)
- Benötigte Zeit: 6:50 Stunden
- Aufstieg gesamt: 1476 m
- Abstieg gesamt: 642 m
- Schwierigkeit: Schwierig
- Min. Höhe: 1275 m
- Max. Höhe: 2217 m
- Route: (Malbun) – Steg – Bergasthaus Sücka – Chrüppel – Wanghöhe – Goldlochspitz – Rappensteinsattel – Rappenstein – Rappensteinsattel – Obersäss – Naaftal – Pfälzerhütte
- Einkehrmöglichkeit: Keine
- Übernachtung: Pfälzerhütte
Liechtensteiner Panoramaweg Karte
Etappe 3 ist gelb hervorgehoben.
Steg – Bergasthaus Sücka – Chrüppel – Rappenstein – Pfälzerhütte Wegbeschreibung
Busfahrt nach Steg Tunnel (8 Minuten)
Wir starten in Malbun und nehmen den Bus #21 in Richtung Vaduz. Bei der Bushaltestelle Steg Tunnel steigen wir nach ca. 8 Minuten aus.
Falls du so wie wir im Hotel Turna Malbun übernachtest, befindet sich die Bushaltestelle Malbun Zentrum direkt vor dem Hotel.
Steg – Berggasthaus Sücka – Alter Tunnel (25 Minuten)
Überquere die Brücke über den Samina Fluss und folge dem Schild in Richtung Sücka.
Falls du dich für die Talroute zur Pfälzerhütte entschieden hast, biegst du hier links ab (Richtung Naaftal, Pfälzerhütte, Rappastein).
Um jedoch unserer – höheren – Variante zu folgen, machen wir uns auf den Weg zurück zum Berggasthaus Sücka und dann weiter hinauf zum alten Tunnel machen (den wir gestern durchquert haben – Etappe 2).
Biege dafür bei der Kreuzung rechts ab.
Bald zweigt auf der linken Seite der Straße ein Fußweg ab. Ob du dem Wanderweg oder der Straße folgst, ist im Prinzip egal. Der Waldweg führt zur Weide unterhalb des Berggasthauses Sücka und mündet danach in die Straße. Biege rechts ab und folge der asphaltierten Straße hinauf, bis du den alten Tunnel erreichst.
Vor dem alten Tunnel zweigt der Weg nach links in Richtung Heubühl und Rappenstein ab.
Wir haben nun den Startpunkt der “höheren” Route erreicht.
Alter Tunnel – Chrüppel (1 Stunde)
Der Weg führt zunächst über einen grasbewachsenen Hang in südliche Richtung. Nach ein paar Minuten teilt sich der Weg vor dem Wald. Wir nehmen den oberen Weg und passieren ein Drehkreuz.
Wir steigen den bewaldeten Bergrücken auf der Valünatal-Seite auf und überqueren dabei Weidewiesen. Der Ein- und Ausgang jeder Weide ist mit einem Drehkreuz markiert.
Der Weg wechselt nun auf die Rheintal-Seite. Ein Teil des Weges ist mit einer Holzplattform sowie einem Geländer gesichert.
Der Waldaufstieg bringt uns zum Chrüppel (1707 m), einem grasbewachsenen Gipfel, der mit einer kleinen Hütte, einer Bank und einem Kreuz markiert ist.
Der Chrüppel wird oft auch Krüppel geschrieben.
Chrüppel – Wanghöhe (1 Stunde)
Folge dem bewaldeten Bergrücken bergauf.
Der schmale Pfad wechselt zwischen steilen Anstiegen und hügeligen Abschnitten.
Der Waldboden ist mit Alpenrosensträuchern bedeckt, die Ende Juni zu blühen beginnen. Im Juli ist es wohl ein farbenfrohes (rosarotes) Vergnügen, hier zu wandern.
Mit der Zeit öffnet sich der Blick auf die umliegenden Berge. Geradeaus können wir bereits den Rappenstein (unser heutiges Gipfelziel) und den Naafkopf (den Gipfel, den wir in Etappe 4 erklimmen werden) erkennen.
Etwa eine Stunde nach dem Chrüppel geht’s für kurze Zeit steil bergab.
Wir folgen dem Zaun entlang des grasbewachsenen Bergrückens zur Wanghöhe (1884 m).
Wanghöhe – Goldlochspitz – Rappensteinsattel (55 Minuten)
An der Abzweigung Wanghöhe folgen wir der Beschilderung in Richtung Rappensteinsattel (50 Minuten).
Ein weiterer Aufstieg steht bevor.
Nachdem du einen Hang umrundet hast, erreichst du den breiten, hügeligen und baumlosen Bergrücken.
Folge den kurzen Holzpfählen mit weiß-rot-weißen Wegmarkierungen.
Der Kammweg verengt sich dramatisch, sobald er sich dem Gipfel des Goldlochspitz (2110 m) nähert.
Wandere über den Goldlochspitz und steige im Anschluss zum Rappenstein-Sattel ab.
Bei trockener Witterung ist dieser Weg einfach zu begehen. Bei nassen Bedingungen ist dieser Abschnitt mit Vorsicht zu genießen.
Rappensteinsattel – Rappensteinspitze – Rappensteinsattel (40 Minuten Hinweg wie Rückweg)
Der Aufstieg zum Rappenstein ist ein kleiner Umweg, er dauert allerdings nur 20 Minuten. Anfangs ist der Weg recht steil und mit Seilen versichert.
Am Gipfel machen wir eine Pause und genießen die Aussicht auf das Rheintal und den Rätikon.
Wir kehren zur Abzweigung des Rappensteinsattels zurück, um den Liechtensteiner Panoramaweg fortzusetzen.
Rappensteinsattel – Gapfahl-Obersäss (25 Minuten)
Weiter geht es in Richtung Gapfahl-Obersäss, ausgeschildert in 25 Minuten, und Pfälzerhütte, ausgeschildert in 2:35 Stunden.
Der Weg schlängelt sich den Berghang hinunter und mündet im Anschluss in eine breite Straße zur unbewirtschafteten Gapfahl-Obersäss-Almhütte (1879 m).
Wir haben für diesen Abschnitt gute 45 Minuten benötigt, da uns die Wildblumen und die ansässigen Murmeltiere sehr fasziniert haben.
Alpe Gapfahl-Obersäss – Alp Undersäss (30 Minuten)
Folge der Schotterstraße in Richtung Naaftal (1:30 Stunden) und Pfälzerhütte (2:10 Stunden).
Die Straße führt sanft zwischen Lärchen und Almen bergab.
Sobald wir die Undersäss Alp (drei Gebäude) erreichen, biegen wir rechts ab.
Undersäss – Valünerbach – Naaftal – Pfälzerhütte (1:45 Stunden)
Die Route 66 setzt sich hinter dem Bauernhof fort. Wir überqueren den Bach und folgen dem schmalen Pfad über grüne Hänge.
Wir folgen dem oberen Weg und dem Schild Route 66 in Richtung Naaftal.
Murmeltiere sind hier allgegenwärtig. Wir haben in diesem Abschnitt bestimmt ein Dutzend dieser kleinen Nagetiere bei der Futtersuche beobachten können.
Bald hören wir auch schon den Valünerbach, und das, bevor wir ihn überhaupt sehen können. Die Route 66 führt hinunter zum felsigen Bachbett und überquert schließlich den Valünerbach.
Sobald wir das Bachbett verlassen, halten wir uns rechts.
Der Liechtensteiner Panoramaweg steigt nun sanft das Naaftal auf, bis wir schließlich die Pfälzerhütte, unser heutiges Tagesziel, erreichen.
Übernachtung in der Pfälzerhütte
Die historische Pfälzerhütte (2108 m) befindet sich direkt am Bettlerjoch an der österreichisch-liechtensteinischen Staatsgrenze.
Diese Hütte des Liechtensteiner Alpenvereins ist eine der besten Berghütten, in denen wir je übernachtet haben. Die malerische Lage, die Gastfreundschaft und unser Privatzimmer haben uns sehr begeistert.
René Keel leitet diese hochalpine Hütte mit viel Leichtigkeit, Flexibilität und Sinn für Humor, was für eine angenehme Atmosphäre in der Hütte sorgt.
Reservierung: Telefonisch (+423 263 36 79) bzw. per E-Mail: pfaelzerhuette@alpenverein.li
Preise: Siehe Preise. Gäste mit Alpenvereinsausweis erhalten einen Rabatt auf den Nächtigungspreis.
Bezahlung: Nur bar in EUR oder CHF (Schweizer Franken). Abgerechnet wird nach dem Frühstück.
Duschen: Keine.
Fließendes Wasser: Ja, es gibt Waschbecken und Toiletten mit Spülung.
Trinkwasser: Das Wasser in der Hütte ist nicht trinkbar. 1.5 Liter Wasserflaschen sind in der Hütte zu erwerben. Morgens steht ein großer Topf mit abgekochtem Wasser auf einem der Esstische bereit. Dieses Wasser steht kostenlos zur Verfügung.
Steckdosen: In den Gängen der Hütte befinden sich einige Steckdosen. Bring auf jeden Fall einen Typ-J-Adapter mit.
Essen: Ausgezeichnet und großzügig. Unser Abendessen bestand aus drei Gängen: Rote-Rüben-Kren Salat, Gekochte Hirschwurst (bzw. gebratener Fenchel mit Tomaten) mit Kartoffelpüree und Eis als Dessert. Zum Frühstück gab es frisches Brot, Käse- und Wurstaufschnitt, Butter, Marmelade, Kaffee oder Tee.
Halbpension oder à la carte: Nur Halbpension. Wichtig: Es ist nicht erlaubt, mitgebrachte Speisen und Getränke in der Hütte/auf der Terrasse zu konsumieren.
Zimmer: Diese Hütte verfügt über mehrere Zweibett- und Mehrbettzimmer sowie Matratzenlager. Für die Übernachtung benötigst du einen Hüttenschlafsack.
Check-in: Flexibel, du solltest allerdings vor dem Abendessen eintreffen. 17 Uhr ist eine gute Zeit.
Check-out: Flexibel.
Hunde: Hunde und andere Haustiere sind in der Pfälzerhütte nicht erlaubt.
Weitere Infos zum Liechtensteiner Panoramaweg
- Liechtensteiner Panoramaweg Wanderführer
- Liechtensteiner Panoramaweg Etappe 1
- Liechtensteiner Panoramaweg Etappe 2
- Liechtensteiner Panoramaweg Etappe 3
- Liechtensteiner Panoramaweg Etappe 4
Liechtenstein Wander-Essentials
In unserem Liechtensteiner Panoramaweg Wanderführer findest du einen vollständigen Überblick über diese aussichtsreiche Wanderung im Rätikon.
Packliste für Hüttenwanderungen
Hier findest du unsere vollständige Packliste für Hüttentouren.
Hütten-Essentials
Zusätzlich zu den folgenden Essentials solltest du neben ausreichend Bargeld auch deinen Alpenvereinsausweis, Kindle, Sonnenschutz und Kosmetika mitbringen.
- Hüttenschlafsack: Sea to Summit Seiden-/Baumwollschlafsack (Traveller Liner mit Kissenbezug)
- Haus/Hüttenschuhe: Crocs
- Stirnlampe: Black Diamond Revolt 350
- Stecker Typ J-Adapter: Liechtenstein verwendet den Steckertyp J (drei runde Stifte), genauso wie die Schweiz. Wir haben diesen EU zu J Steckdosenadapter verwendet.
Wanderausrüstung
- Wanderrucksack: Osprey Kyte 36 Wanderrucksack für Frauen / Osprey Kestrel 38 Wanderrucksack für Männer
- Hochgeschnittene Wanderschuhe der Klasse B/C: Meindl Schuhe Island Lady (Kati’s Schuhe), Women’s Hanwag Tatra II GTX (Sabrina), Men’s Hanwag Tatra II GTX (Herren Pendant)
- Sonnenbrille: CAT 3-4 Julbo Shield
- Wanderstöcke: Black Diamond Trail Trekkingstöcke
- Wasserflasche: Ion 1-Liter-Wasserflasche
Fotoausrüstung
- Kameragehäuse: Sony Alpha a6400
- Mittleres Zoomobjektiv: Tamron 17-70mm 2.8 Di III-A VC RXD
- Weitwinkelobjektiv: Sony – E 10-18mm F4 OSS
- Rucksack Kamera Clip: Peak Design Camera Clip
Weitere Hüttenwanderungen in den Ostalpen
Rätikon Höhenweg (Österreich + Schweiz)
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