Der Rätikon ist Teil der Ost- bzw. Zentralalpen und erstreckt sich über drei Länder: Österreich, Schweiz und Liechtenstein.
Diese kleine, aber unglaublich beeindruckende Gebirgsgruppe zählt zu einem unserer liebsten Wandergebiete. Vor allem die imposanten Kalksteingipfel, welche von romantischem Weidelandschaften untermalt werden, machen den Rätikon zu einer äußerst attraktiven Wanderdestination.
Während unserer Hüttenwanderung entlang des Rätikon Höhenwegs verbrachten wir zwei Nächte in der Schweiz sowie eine Nacht in Österreich. Das gab uns einen tollen Einblick in die kulturellen Unterschiede der beiden Alpenländer. Darüber hinaus bietet die Route abwechslungsreiche Landschaften mit unterschiedlichen Terrains.
Die hier beschriebene 4-tägige Hüttentour folgt zunächst dem Rätikon Höhenweg Nord in Vorarlberg (Österreich) und führt dann weiter auf dem Prättigauer Höhenweg in Graubünden (Schweiz).
Die ersten drei Tage dieser Hüttentour eignen sich sehr gut für Einsteiger:innen oder Familien mit Kindern. Am letzten Tag wird jedoch alpine Erfahrung vorausgesetzt, da vor allem beim Aufstieg zur Schesaplana Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich sind.
In diesem Rätikon Höhenweg Wanderführer haben wir jeden Tag unserer Wanderroute detailliert beschrieben. Unsere Route kann auch relativ einfach in eine 3-tägige Hüttenwanderung umgewandelt werden, falls weniger Zeit zur Verfügung stehen sollte. Weitere Informationen dazu befinden sich am Ende dieses Beitrags.
Der Rätikon Höhenweg beginnt und endet in Österreich, kann aber alternativ auch in der Schweiz gestartet werden.
Eine weitere Hüttenwanderung in unmittelbarer Nähe ist übrigens der Liechtensteiner Panoramaweg, der ebenfalls durch den Rätikon führt.
Verhaltensregeln im Rätikon
- Respektiere den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Das Pflücken von Blumen, Pflanzen sowie das Entfernen von Steinen ist verboten.
- Nimm deinen gesamten Müll wieder mit ins Tal.
- Bleib auf markierten Wanderwegen.
- Mach keinen unnötigen Lärm (z.B. laute Musik).
- Drohnen sind verboten.
- Wildcampen ist in Österreich nicht erlaubt. In der Schweiz ist Zelten nur mit einer Zustimmung der Grundeigentümer:innen möglich.
- Bitte halte stets einen angemessenen Sicherheitsabstand zum Weidevieh ein. Ein beträchtlicher Teil des Rätikon Höhenwegs verläuft durch Weideland, auf dem sich häufig Weidevieh befindet. Bitte vermeide es, die Kühe zu berühren oder Selfies mit ihnen zu machen. In der Regel sind Almen und Weiden eingezäunt, entweder mit Stacheldraht oder einem Elektrozaun. Daher kann es erforderlich sein, über einen Zaunübertritt zu steigen oder ein „Türl“ auszuhaken, um hindurchzugehen. Bitte beachte, dass sämtliche Tore und Gatter nach dem Passieren wieder ordnungsgemäß geschlossen werden müssen.
Dieser umfassende Rätikon Höhenweg Wanderführer wurde auf der Grundlage unserer persönlichen Erfahrungen verfasst. Bitte beachte, dass sich im Laufe der Zeit verschiedene Faktoren ändern können, darunter die Schwierigkeit des Weges, die Zugänglichkeit und die Streckenführung (aufgrund von Naturereignissen wie Steinschlägen, Erdrutschen und Lawinen).
Auch das Hüttenmanagement kann sich ändern, einschließlich Reservierungssysteme, Gastfreundschaft, Bezahlmöglichkeiten und Essensqualität. Bitte informiere dich daher gründlich, bevor du diese Hüttentour in Angriff nimmst.
- Beste Wanderzeit: Ende Juni, Juli, August oder September
- Übernachtung: Berghütten
- Buchung: Jede Hütte individuell. Anleitung weiter unten im Text.
- Ermäßigungen: Gäste mit einer Alpenverein-Mitgliedskarte erhalten Ermäßigungen auf Hüttenübernachtungen. Mehr zur AV-Mitgliedschaft: Tipps fürs Hüttenwandern in Österreich
- Wichtigste Ausrüstung: Hüttenschlafsack (z.B. Sea to Summit Liner), Bargeld (EUR und CHF, die Schweizer Hütten akzeptieren allerdings auch EUR). Mehr dazu: Packliste Hüttentour
- Wanderkarte: Freytag+Berndt WK374
- Unterkünfte vor/nach der Hüttentour: Pension Bergkristall (Mittelklasse), Hotel Lün (Mittelklasse) oder Aktiv-Hotel Sarotla (Luxus) in Brand.
Rätikon Höhenweg Wanderkarte
Der Rätikon, ein Kalksteingebirge in den Ost- und Zentralalpen, erstreckt sich über drei Länder: Österreich (Vorarlberg), die Schweiz (Graubünden) und Liechtenstein.
Von Österreich ist das Gebirge entweder vom Brandnertal oder vom Montafon erreichbar. Auf der Schweizer Seite lässt sich der Rätikon vom Bündner Prättigau erkunden.
Die Schesaplana (2965 m) ist der höchste Berg des Gebirges und wird im Rahmen der hier beschriebenen Hüttentour bestiegen.
ETAPPEN
Unterkünfte im Tal
Etappe 1
Etappe 2
Etappe 3
Etappe 4
Rätikon Höhenweg Wanderrouten
Rätikon Höhenweg in 4 Tagen
Tag 1 | (Brandnertal) – Douglass Hütte – Lünersee – Lindauer Hütte (10 km, 4 Stunden)
Tag 2 | Lindauer Hütte – Tilisunahütte – Carschinahütte (10,2 km, 5 Stunden)
Tag 3 | Carschinahütte – Schesaplanahütte (15,8 km, 6 Stunden)
Tag 4 | Schesaplanahütte – Schesaplana – Totalphütte – Lünersee – Douglass Hütte – (Brandnertal) (8,8 km, 5 Stunden)
FYI | Während unserer Hüttenwanderung am Rätikon Höhenweg haben wir am vierten Tag die Mannheimer Hütte erreicht und sind dann am fünften Tag über die Schesaplana, den Südwandsteig und die Totalphütte zum Lünersee abgestiegen. Der Weg zur Mannheimer Hütte ist nicht unbedingt notwendig. Daher empfehlen wir, am vierten Tag direkt vom Gipfel der Schesaplana zum Lünersee abzusteigen.
Rätikon Höhenweg in 3 Tagen
Dieser 3-tägige Rätikon Höhenweg eignet sich für alle, die sich eine leichte, aber nicht minder schöne Hüttenwanderung wünschen. Die Route ist ideal Einsteiger:innen oder für Familien mit Kindern. Folge der hier beschriebenen Wanderroute. Am 3. Tag steigst du jedoch beim Gafalljoch/Cavelljoch zum Lünersee ab.
Tag 1 | (Brandnertal) – Douglass Hütte – Lünersee – Lindauer Hütte (10 km, 4 Stunden)
Tag 2 | Lindauer Hütte – Tilisunahütte – Carschinahütte (10,2 km, 5 Stunden)
Tag 3 | Carschinahütte – Gafalljoch/Cavelljoch – Lünersee (13.6 km, 5 Stunden)
Buchung Rätikon Höhenweg
Alle Übernachtungen in Berghütten entlang des Rätikon Höhenwegs müssen einzeln und unabhängig voneinander reserviert bzw. gebucht werden.
Es ist wichtig, die Übernachtungen in den Hütten mehrere Wochen bzw. Monate im Voraus zu reservieren. Möglicherweise kannst du kurzfristiger buchen, wenn du ein flexibles Startdatum hast.
Alle Hütten am Rätikon Höhenweg können über die Online-Buchungsplattform Alpsonline reserviert werden.
Informationen über Preise, Hüttenregeln, der Alpenvereins-Mitgliedschaft findest du in unserem Beitrag Tipps zum Hüttenwandern in Österreich.
Ankunftstag | Übernachte in Brand in der Pension Bergkristall (Mittelklasse), im Hotel Lün (Mittelklasse) oder im Aktiv-Hotel Sarotla (Luxus).
Etappe 1 | Lindauer Hütte (AUT) – Online-Reservierung via Alpsonline
Etappe 2 | Carschinahütte (SUI) – Online-Reservierung via Alpsonline
Etappe 3 | Schesaplanahütte (SUI) – Online-Reservierung via Alpsonline
Etappe 4 | Der Rätikon Höhenweg endet beim Lünersee. Nach der letzten Etappe empfehlen wir eine Übernachtung in Brand: Pension Bergkristall (Mittelklasse), Hotel Lün (Mittelklasse) oder Aktiv-Hotel Sarotla (Luxus).
Ankunftstag im Brandnertal in Vorarlberg
Anreise ins Brandnertal
Das Brandnertal liegt am Fuße des Rätikons und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln relativ einfach zu erreichen. Von Innsbruck, Linz, Salzburg und Wien gibt es eine direkte Zugverbindung nach Bludenz.
Ab Bludenz bringt dich der Bus #580 ins Brandnertal (Richtung Lünerseebahn, Busfahrplan 580).
Der Busbahnhof in Bludenz befindet sich direkt vor dem Bahnhof. Wir konnten unsere Bustickets beim Busfahrer kaufen.
Empfehlenswerte Unterkünfte im Brandnertal
Da unsere Anreise ins Brandnertal doch einige Zeit in Anspruch genommen hat (es sind ca. 7 Stunden ab Wien, ca. 4 Stunden ab München), haben wir vor unserer Hüttentour im Rätikon noch 2 Nächte im Brandnertal verbracht.
Rein aus Akklimatisationsgründen sollte zumindest eine Nacht vorab im Tal verbracht werden. Da es sich beim Rätikon Höhenweg um eine Rundtour handelt, haben wir vor und nach der Hüttentour im selben Hotel übernachtet. Dadurch konnten wir unser überschüssiges Gepäck bequem im Hotel lagern.
Brand (1036 m) liegt zentral im Brandnertal und ist der ideale Ausgangspunkt für den Rätikon Höhenweg.
Mittelklasse | Das Hotel Lün in Brand ist ein Alpenhotel der Spitzenklasse. Mit seiner zentralen Lage, dem modernen Design und dem entspannenden Wellnessbereich lässt sich ein Aufenthalt im Brandnertal hier wunderbar genießen. Das Frühstück ist im Zimmerpreis inbegriffen.
Mittelklasse | Die Pension Bergkristall verfügt über geräumige Apartments sowie gemütliche Doppelzimmer. Du kannst vor Ort entscheiden, ob du Frühstück inkludiert haben möchtest oder nicht.
Luxus | Das Aktiv-Hotel Sarotla verwöhnt dich mit hervorragendem Essen und einem großartigen Wellnessbereich. Das Personal ist äußerst freundlich und hilfsbereit.
Buche eine Unterkunft im Brandnertal.
Rätikon Höhenweg Etappe 1: Lünersee – Lindauer Hütte
Etappe 1: Details zur Wanderung
Distanz | 10 km
Benötigte Zeit | 4 Stunden
Aufstieg gesamt | 580 m
Abstieg gesamt | 827 m
Schwierigkeit | Einfach – Mittel
Min. Höhe | 1738 m
Max. Höhe | 2330 m
Route | Lünersee / Douglass Hütte (1976 m) – Schweizer Tor – Öfapass (2291 m) – Obere Spora Alpe (1739 m) – Lindauer Hütte (1744 m)
Einkehr | Douglashütte beim Lünersee
Anreise (von Brand) zum Lünersee, dem Ausgangspunkt des Rätikon Höhenwegs
Von Brand bringt dich der Bus #580 in ca. 15 Minuten zur Talstation der Lünerseebahn. Busfahrplan Line 580.
Nimm die Lünerseebahn zum Lünersee. Unsere Wanderroute beginnt am See.
Betriebszeiten | Alle 15 Minuten zwischen 8:00 und 16:55 Uhr
Öffnungszeiten | Die aktuellen Öffnungszeiten findest du unter Lünerseebahn Öffnungszeiten.
Preise | Die aktuellen Preise findest du unter Lünerseebahn Preise.
Douglashütte – Lindauer Hütte (4 Stunden)
Wie bereits erwähnt, beginnt der Rätikon Höhenweg am Lünersee. Da wir bei unserer Ankunft bereits hungrig waren, haben wir noch eine Kleinigkeit in der Douglasshütte gegessen. Sie liegt gleich bei der Bergstation der Lünerseebahn. Der Bauernsalat ist sehr empfehlenswert.
Von der Douglass Hütte geht’s zunächst nach links in Richtung Staumauer. Wir folgen dem Lünersee-Rundwanderweg, um zur gegenüberliegenden Seite des Sees zu gelangen (~40 Minuten).
Kurz vor der Lünersee Alpe zweigt ein Weg nach links zur Lindauer Hütte ab. Es besteht die Möglichkeit, bereits hier abzubiegen (eine kleine Abkürzung) oder noch weiter zur Lünersee Alpe zu wandern.
Wir folgen der Beschilderung zur Lindauer Hütte, die mit 3 Stunden bei der Alpe ausgeschildert ist. Wenige Minuten später erreichen wir eine Weggabelung, wo wir uns links halten und zunächst einen Bach überqueren.
Wenn man geradeaus weitergehen würde, käme man zum Gafalljoch (Cavelljoch), welches wir später in der 3. Etappe erreichen werden. Also unbedingt links halten!
Daraufhin führt der Weg über grasbewachsene Hänge etwa 320 m bergauf zu einem Sattel unterhalb der Kirchlispitzen. Weiße Kalksteinblöcke heben sich von den grünen Wiesen ab, während Wollgräser den Bach unterhalb der Kirchlispitzen säumen.
Vom Sattel führt der Weg hinab zum Alten Zollhaus, einem alten Steinschuppen direkt am Schweizer Tor. Hier eröffnen sich Ausblicke auf die Schweizer Seite.
Am Nachmittag herrscht eine besondere Stimmung am Schweizer Tor, wenn es von Sonnenstrahlen durchleuchtet wird. Die „Torsäulen“ ragen dramatisch aus der zart grünen Erde empor, was diesen Ort besonders eindrucksvoll macht und zum Verweilen einlädt.
Wir setzen die Wanderung mit einem sanften Aufstieg zum Öfapass fort (30 Minuten). Von dort geht es wieder bergab Richtung Lindauer Hütte (ausgeschildert 1:15 Stunden), wobei die Obere Spora Alpe und die Lindauer Hütte bereits in der Ferne erkennbar sind. In der Talsohle angekommen, folgen wir dem Weg entlang einer flachen Schotterstraße zur Oberen Spora Alpe, einem bewirtschafteten Sennereibetrieb.
Bei der Alpe besteht die Möglichkeit, frische Milchprodukte wie Käse, Buttermilch und Milch zu erwerben. Beim Passieren der Alpe fühlt es sich an, als würde man ein Landschaftsgemälde aus dem 19. Jahrhundert durchqueren.
Übernachtung in der Lindauer Hütte (AUT)
Die Lindauer Hütte (1744 m) ist eine moderne Berghütte, umgeben von Tannenbäumen, die einen herrlichen Blick auf die Drei Türme bietet. Sie ist ein idealer Ort zum Entspannen, Lesen und natürlich zum Essen. Der Kaiserschmarrn ist sehr empfehlenswert.
Darüber hinaus bietet die Hütte einen sehr ruhigen Leseraum. Das Personal war freundlich und effizient. Insgesamt hatten wir einen extrem angenehmen und entspannten Aufenthalt in der Lindauer Hütte. Vermeide es nach Möglichkeit, an einem Wochenende hier zu übernachten. Die Lindauer Hütte ist eine beliebte Hütte für Familien mit Kindern.
Reservierung | Lindauer Hütte – Online-Reservierung via Alpsonline
Bezahlung | Karten- oder Barzahlung möglich.
Duschen | 2 EUR für eine 4-minütige warme Dusche
Trinkwasser | Das Leitungswasser ist trinkbar.
Steckdosen | Steckdosen befinden sich in den Zimmern.
Essen | Ausgezeichnet
Halbpension oder à la carte | Beides möglich.
Zimmer | Zwei-Bett-Zimmer, Mehrbettzimmer und Lager verfügbar.
Rätikon Höhenweg Etappe 2: Lindauer Hütte – Carschinahütte
Etappe 2: Details zur Wanderung
Distanz | 10.2 km
Benötigte Zeit | 5 Stunden
Aufstieg gesamt | 899 m
Abstieg gesamt | 429 m
Schwierigkeit | Einfach – Mittel
Min. Höhe | 1650 m
Max. Höhe | 2346 m
Route | Lindauer Hütte (1744 m) – Bilkengrat (2006 m) – Schwarze Scharte (2346 m) – Tilisunahütte (2211 m) – Carschinahütte (2236 m)
Einkehr | Tilisunahütte
Lindauer Hütte – Tilisunahütte – Carschinahütte (5 Stunden)
Vor dem Eingang der Lindauer Hütte befindet sich ein Wegweiser. Wir folgen dem Wanderweg in Richtung Tilisunahütte – Bilkengrat (ausgeschildert mit 3:15 Stunden).
Zu Beginn geht’s über einen Schotterweg bergab. Bald bringt uns ein schmaler Weg in Richtung Wald.
Nachfolgend geht es leicht abwärts durch einen Föhrenwald, über eine Wiese und schließlich erreichen wir die ausgeschilderte Kreuzung bei Tramrosa (1684 m).
Wir nehmen den linken Weg zum Bilkengrat und überqueren einen Bach. Ein steiler Serpentinenweg führt hinauf zum Bilkengrat. Die Drei Türme und die Sulzfluh erstrahlen in der Morgensonne.
Der Bilkengrat selbst ist zwar weniger beeindruckend, eine kurze Pause schadet aber keinesfalls, bevor der 340 m lange Aufstieg zur Schwarzen Scharte (45 Min) startet.
Der Weg zur Schwarzen Scharte ist teilweise seilversichert. Sobald die Scharte erreicht ist, folgen wir dem einfachen, flachen Weg auf einem Felsvorsprung für etwa 70 Meter.
Von hier entfaltet sich ein fantastischer, unvergesslicher Ausblick auf den Tilisunasee, der uns ewig in Erinnerung bleiben wird. Genieße diesen Moment, bevor es hinunter zur Tilisunahütte geht. Dort haben wir eine wohlverdiente Mittagspause genossen (Bar- und Kartenzahlung möglich).
Von der Tilisunahütte führt der Weg in wenigen Minuten „hinüber“ in die Schweiz. An der Grenze betreten wir quasi eine Schale voller Kalkstein – meine bestmögliche Beschreibung.
Umgeben von Steinmauern und begleitet vom Klang der Kuhglocken fühlt es sich fast so an, als ob wir uns in einer Klangschale befinden. Ein wundervolles Erlebnis!
Nach Verlassen dieser „Schale“ liegt die Sulzfluh bereits wieder in Sichtweite. Von der Schweizer Seite aus sieht sie aus wie ein klumpiger Daumen – allerdings ein sehr beeindruckender klumpiger Daumen.
Wir setzen unsere Wanderung auf einem meist flachen Weg auf einem Felsvorsprung fort, der sich an den Berg schmiegt. Unten im Tal tritt der Partunsee in Erscheinung, ein kleiner See mit blau-grünem Wasser. Schließlich teilt sich der Weg.
Wir folgen dem oberen Weg zur Carschinahütte (und nicht dem unteren Weg zum See). Auf dem Weg werden mehrere Almen gequert, wo wir mehr Kuhglocken als Menschen gehört und gesehen haben.
Das letzte Stück führt uns über ein Feld aus Kalksteinblöcken zur Carschinahütte.
Übernachtung in der Carschinahütte (SUI)
Die Carschinahütte (2236 m) ist definitiv unsere Lieblingshütte im Rätikon. Mit den traumhaften Ausblicken auf die mächtige, quadratische Drusenfluh (2827 m), ist die Carschinahütte der perfekte Ort für einen magischen Sonnenauf- und -untergang.
Außerdem hat uns das ausgezeichnete Essen und Service der Hütte begeistert. Leider gab es seit unserem letzten Besuch einen Wechsel der Hüttenpächter:innen. Wir hoffen jedoch, dass die Qualität gehalten werden kann.
Reservierung | Carschinahütte – Online-Reservierung via Alpsonline
Bezahlung | Nur Barzahlung möglich. Du kannst in Schweizer Franken oder Euro bezahlen.
Duschen | Keine
Trinkwasser | Wasser kannst du beim Kanister im Eingangsbereich kostenlos auffüllen.
Streckdosen | In der Gaststube (Essbereich).
Essen | Ausgezeichnet! Alle Zutaten, die in der Hütte serviert werden, stammen von Schweizer Bauernhöfen.
Halbpension oder à la carte | Nur Halbpension möglich.
Zimmer | Nur Lager
Rätikon Höhenweg Etappe 3: Carschinahütte – Schesaplanahütte
Etappe 3: Details zur Wanderung
Distanz | 15.8 km
Benötigte Zeit | 6 Stunden
Aufstieg gesamt | 326 m
Abstieg gesamt | 653 m
Schwierigkeit | Einfach – Mittel
Min. Höhe | 1907 m
Max. Höhe | 2261 m
Route | Carschinahütte (2236 m) – Cavelljoch (2239 m) – Schesaplanahütte (1908 m)
Einkehr | Keine
Carschinahütte – Cavelljoch – Schesaplanahütte (6 Stunden)
Der 3. Tag des Rätikon Höhenwegs folgt dem Prättigauer Höhenweg in Graubünden. Auf der Schweizer Seite des Rätikons erblicken wir nun das Schweizer Tor aus einer neuen Perspektive, wenngleich die Drusenfluh heute der Star des Tages ist.
Zunächst geht’s für einige Meter entlang einer Schotterstraße, bis eine ausgeschilderte Kreuzung erreicht wird. Dort halten wir uns rechts und passieren einen Elektrozaun.
Während wir auf einem flachen Weg dahin wandern, taucht die Sonne Wiesen und Berge Schritt für Schritt in warmes Licht – eine einzigartige und magische Stimmung.
Nach etwa 2 Stunden erreichen wir eine weitere Kreuzung, wo es entweder rechts zum Schweizer Tor oder links zur Schesaplanahütte geht.
Wir halten uns links Richtung Schesaplanahütte. Der Weg führt zunächst abwärts, wenig später geht’s aber schon wieder bergauf.
Auf den Hochebenen des Weges folgen wir dem ebenen Pfad zum Cavelljoch (2239 m, auch Gafalljoch genannt), dem Grat zwischen Österreich und der Schweiz. Von hier ist auch der Lünersee wieder zu sehen.
Hinweis: Wenn du der 3-tägigen Tour durch den Rätikon folgst, würdest du hier zum Lünersee absteigen.
Vom Cavelljoch sind es noch etwa 1:45 Stunden, bis die Schesaplanahütte erreicht wird. Der Weg zur Hütte ist größtenteils eben und führt durch unzählige Almen und Weideflächen.
Das darunter liegende Flusstal weist uns den Weg zur Schesaplanahütte. Gegen Ende zieht es sich ein wenig.
Übernachtung in der Schesaplanahütte (SUI)
Reservierung | Schesaplanahütte – Online-Reservierung via Alpsonline
Bezahlung | Nur Barzahlung möglich.
Showers | 5 Schweizer Franken für eine 3-Minuten-Dusche
Trinkwasser | Das Leitungswasser ist trinkbar.
Steckdosen | Es gibt eine große Ladestation in der Haupthütte.
Essen | Gut
Halbpension oder à la carte | Nur Halbpension möglich. Allergien und Unverträglichkeiten (vegetarisch, etc…) bitte bereits bei der Reservierung den Hüttenpächter:innen bekannt geben.
Zimmer | Zimmer und Lager verfügbar.
Rätikon Höhenweg Etappe 4: Schesaplanahütte – Lünersee
Etappe 4: Details zur Wanderung
Distanz | 7 km
Benötigte Zeit | 5:30 Stunden
Aufstieg gesamt | 1205 m
Abstieg gesamt | 435 m
Schwierigkeit | Schwierig
Min. Höhe | 1908 m
Max. Höhe | 2965 m
Route | Schesaplanahütte (1908 m) – Schesaplanasattel (2739 m) – Schesaplana (2965 m) – Totalphütte (2385 m) – Lünersee / Douglass Hütte (1976 m) – (Brand)
Einkehr | Totalphütte oder Douglashütte
Schesaplanahütte – Schesaplana (3 Stunden)
Von der Schweizer Seite führt ein blau-weiß markierter Weg zur Schesaplana. Die heutige Wanderung ist anspruchsvoll und steil und erfordert absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.
Sie macht aber auch viel Spaß. Innerhalb von 3 Stunden werden rund 1000 Höhenmeter überwunden. Achte darauf, genug Wasser zu trinken und ausreichend Pausen einzulegen.
Bei schlechtem Wetter, insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen und rutschigem Terrain, ist diese Route absolut nicht zu empfehlen.
Die Wegmarkierung könnte ehrlicherweise besser sein, Konzentration ist also gefordert. Die blau-weißen Streifen sind teilweise schwer zu erkennen, was gute Orientierungsfähigkeiten erfordert.
Nach 2:15 Stunden Aufstieg wird zunächst der Schesaplanasattel (2739 m) erreicht. Wir hatten den Eindruck, als ob wir uns auf einem Vulkan befinden.
Der Weg zur Schesaplana (2965 m) führt steil bergauf, doch das Gelände ist um einiges einfacher als der erste Aufstieg des Tages.
Der Gipfel der Schesaplana bietet eine atemberaubende Aussicht auf den Lünersee und den Rätikon, den wir in den letzten Tagen umwandert haben.
Schesaplana – Totalphütte – Lünersee – Douglashütte (2 Stunden)
Direkt unterhalb des Gipfels führt ein Wanderweg zur Totalphütte und zum Lünersee.
Für den 2,2 km langen Abstieg (600 Höhenmeter) zur Totalphütte benötigst du etwa eine Stunde.
Der Abstieg ist aufgrund des Gerölls und des bröckeligen Geländes rutschig. Sei besonders vorsichtig. Wanderstöcke kommen hier sehr gelegen.
Bei der Totalphütte (2385 m) angekommen, genießen wir zunächst einmal die Aussicht und gönnen uns einen köstlichen hausgemachten Apfelstrudel.
Im Anschluss geht’s hinunter Richtung Lünersee. Nach einiger Zeit teilt sich der Weg – geradeaus geht’s abwärts zum See, der linke “obere” Weg ist eine Abkürzung zur Douglasshütte.
Wir haben den “oberen Weg“ gewählt, der parallel zum Rundweg verläuft (empfehlenswert). Nach ein paar Minuten führt uns auch dieser Weg hinunter zum Hauptrundweg.
Anschließend folgen wir der einfachen, flachen Schotterstraße zurück zum Ausgangspunkt, der Douglasshütte und der Bergstation der Lünerseebahn.
Douglashütte – Brand
Nimm die Lünerseebahn hinunter ins Brandnertal.
Empfehlenswerte Unterkünfte in Brand
Nachdem der Rätikon Höhenweg absolviert ist, empfehlen wir eine Übernachtung in Brand, um die Hüttenwanderung Revue passieren zu lassen, dich zu erholen und um ggf. dein gelagertes Gepäck wieder abzuholen.
Midrange | Pension Bergkristall
Midrange | Hotel Lün
Luxury | Aktiv-Hotel Sarotla
Look for accommodation in Brandnertal.
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